Donnerstag, 13. November 2014
Verænderung.
Es geht ins Theater. Hamlet. Mit dem Englischkurs. Freiwillig. Ich freu mich, Lee, Lynn und ich haben beschlossen, alle drei im schwarzen Kleid zu kommen. Auf der Suche nach einer laufmaschenfreien Strumpfhose durchsuche ich meinen Schrank, mit Erfolg. Beim Anziehen ist dann pløtzlich doch eine da, schræg über den rechten Fuß - und ich erinnere mich auf einmal. An das Konzert in der Schule, als ich die zum letzten Mal anhatte. Wir waren zusammen in der Stadt, weil wir schon vor Jahren beschlossen haben, dass es sinnlos ist für ein paar Stunden nach Hause zu gehen, wenn wir genauso gut in unserem bevorzugten Buchladen sein kønnen. Das Umziehen auf dem Klo im Spindkeller war Tradition geworden, immer unter monumentalen Lachanfællen durch die Trennwænde. Es ist schon komisch, wie ich pløtzlich wieder genau weiß, wie die bescheuerte Strumpfhose gerissen ist, und wie wir es aus unerfindlichen Gründen læcherlich witzig fanden, und wie wir letztendlich Deo draufgesprüht haben, damit sie nicht weiter reißt, weil niemand Haarspray hatte, in der Hoffnung, das møge genauso funktionieren ^^Im filmartigen Flashbackmodus høre ich unser hysterisches Lachen, gespickt von Star Trek-Referenzen.
Und jetzt wohnt sie woanders, ist mit der Schule fertig, hat den Führerschein und macht ne Ausbildung. Ist schon komisch...
So als bekennender Science Fiction Fan sollte man meinen, dass ich Verænderung begrüße. Und doch hab ich kein Smartphone und außer Skype kein soziales Netzwerk am Start. Ich denk mir zwar jeden Tag, dass ich unbedingt von hier weg will, aber trotzdem versetzt mich der Gedanke, in einem guten halben Jahr mit der Schule fertig zu sein in etwas, das man an guten Tagen als vorfreudige* Nausea, an schlechten durchaus als Panik bezeichnen kønnte.
Ist auch nicht immer gut, ein wandelndes Oxymoron zu sein.
Am Ende zieh ich natürlich die deogeweihte Strumpfhose an. Sieht ja eh keiner, so mit Schuhen.
Liv

*Neologismus ;)

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